Die Straßenoberfläche auf der Poller Hauptstraße, vor dem Alt Poller Wirtshaus.
Der Busverkehr wird während dieser Zeit über eine Umleitung geführt.
Mindestens an folgenden Terminen wird die Poller Hauptstraße für den Autoverkehr gesperrt: Dienstag, 22.10.2024 ca. 9 Uhr – ca. 14:30 Uhr Mittwoch, 23.10.2024, ca. 8 Uhr – ca. 9:30 Uhr
Wie sieht’s aus im Deutzer Hafen? Beim Hafentag am Samstag, 21. September, können Besucherinnen und Besucher selbst einen Blick hinter den Bauzaun werfen und sich über den aktuellen Stand des Projekts informieren.
Von 12 Uhr bis 19 Uhr liefern Experten und Projektbeteiligte spannende Informationen zur Quartiersentwicklung und veranstalten Führungen* über das Areal.
Zentrum der Veranstaltung ist in diesem Jahr die Holzhalle an der Alfred-Schütte-Allee 6a.
Hier erwarten die Besucher spannende Gesprächsrunden, Beteiligungsangebote für Kinder und Jugendliche zu den Themen Sport und Spielen sowie ein gastronomisches Angebot.
Ein besonderes Highlight ist die Gelegenheit, bei einer geführten Tour einen Blick in die historische Auermühle werfen zu können (siehe unten*).
Auch an der neu fertiggestellten Musterfläche gibt es viel zu entdecken. Hier gehen die Verantwortlichen des Deutzer Hafens der Frage nach, wie der öffentliche Raum im Deutzer Hafen aussehen kann. Dafür wurden vor Ort Designelemente und Materialen aufgebaut, um zu sehen, ob sie den vielfältigen Ansprüchen wie Gestaltung, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit genügen. Das Team des Deutzer Hafens freut sich auf Ihren Besuch und steht Ihnen gemeinsam mit vielen Projektbeteiligten am Hafentag für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Weitere Informationen zum Hafentag finden Sie unter: stadt-koeln.de/deutzer-hafen
*) Wehmutstropfen: Die Inhaberin, „moderne stadt“, hat am 02.09.2024 erste Informationen zum Hafentag 2024 per Newsletter verschickt. Interessenten werden informiert, dass Führungen nur mit Voranmeldung (eventbrite.de) möglich sind. Bereits nach ca. 24 Stunden waren alle Plätze belegt und es konnten keine weiteren Anmeldungen mehr entgegengenommen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die moderne Stadt nun nachträglich die Informationsangebote besser an die große Nachfrage der Bürgerschaft anpasst.
Die 17. Sternfahrt Köln findet am 16.06.2024 statt!
Treffpunkt am Poller Markt ist um 12:10 Uhr!
Diesmal steht die Fahrrad-Sternfahrt unter einem Motto, dass wir in Köln-Poll voll unterstreichen können:
Radfahren verbindet – Brückenbauen jetzt!
Die Idee der leichten „Umweltbrücke“ (Rheinbrücke nur für die Stadtbahn und den Rad- und Fußverkehr) wird hier gefördert. Davon könnte Poll ganz besonders profitieren, denn wie wir alle wissen ist es per Fahrrad schwierig, hier die Rheinseite zu wechseln. Mit dem öffentlichen Personennahverkehr sieht es noch schlechter aus…
Die Fahrrad-Sternfahrt Köln findet am Sonntag, dem 16. Juni 2024 in ganz Köln statt. Es gibt mehrere Routen, die zwischen ca. 10:30 Uhr und 12:30 Uhr an verschiedenen Orten in der Peripherie beginnen und sich sternförmig auf Köln zubewegen. Zwischendurch gibt es verschiedene Treffpunkte, an denen sich weitere Radfahrer:innen anschließen können. Die Route aus Porz kommt um ca. 12:10 Uhr am Poller Marktplatz (Siegburger Straße Nähe Salmstraße) vorbei.
Willst Du mehr Tempo bei der Verkehrswende in Köln? Das wollen wir auch! Unter dem Motto Radfahren verbindet – Brückenbauen jetzt! fordern wir:
Brücken über den Rhein! Um alle Veedel miteinander zu verbinden, brauchen wir Brücken, auf denen alle schnell und sicher den Rhein queren könnnen – überall!
Brücken zwischen den Verkehrsteilnehmenden! Wir brauchen mehr Miteinander im Verkehr! Das funktioniert nur, wenn allen Verkehrsteilnehmenden genug Raum gegeben wird.
Brücken in die Gesellschaft! Radfahren ist günstig, sozial und inklusiv – deshalb brauchen wir Infrastruktur, die es allen Menschen ermöglicht, sicher mit dem Rad unterwegs zu sein!
Schwing Dich in den Sattel und sei dabei am 16.06.2024! Lasst uns bunt und laut zeigen, dass wir dringend Brücken für die Verkehrswende in Köln brauchen!
Die Förderung der Beteiligung ist praktisch die Kernkompetenz des Arbeitskreises Verkehr Poll+
Unser Moto lautet: Motzen ist gut und Gesund, aber sich beteiligen ist besser
Nun haben Sie von 11.April bis 28.April 2024 die Möglichkeit, sich an den folgenden 7 Bereichen bei der Stadt Köln zu beteiligen und der Stadt Ihre Meinung und Ihre Ideen online mitzuteilen:
Stadt Köln:„Im letzten Jahr haben wir im Rahmen der 1. Onlinebeteiligung gefragt, wie sich die Kölner*innen zukünftig gerne durch die Stadt bewegen möchten. Die zahlreichen Rückmeldungen wurden mit den Ergebnissen weiterer Formate genutzt, um das Leitbild der zukünftigen Mobilität „Besser durch Köln“ zu entwickeln. Auch haben wir über verschiedene Beteiligungsformate wertvolle Hinweise zur Wahrnehmung der Stärken und Schwächen der Kölner Mobilität erhalten.
Das Ziel ist also klar und der Ausgangspunkt auch. Doch wie kommen wir dorthin? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in diesem Jahr. Für eine gute Struktur wurden zunächst sieben Handlungsfelder zu den verschiedenen Mobilitätsformen (plus Raumplanung) definiert. Diese Handlungsfelder sind unten dargestellt und können von Ihnen bewertet und kommentiert werden.
Für jedes Handlungsfeld gibt es sogenannte „Stellschrauben“. Mit ihnen kann die Mobilität innerhalb des Handlungsfeldes verändert und im Sinne des Leitbildes gestaltet werden. Aber an welchen Schrauben wollen wir drehen? Und wie weit? Genau darum geht es in dieser Online-Beteiligung.
Nachfolgend finden Sie die sieben Handlungsfelder. Sie können frei entscheiden, zu welchen Handlungsfeldern Sie sich einbringen möchten. Egal, ob Sie nur ein Thema besonders interessiert oder ob Sie gleich alle bearbeiten – jeder Beitrag hilft uns, die Strategie für die zukünftige Mobilität in Köln zu entwickeln!
Aber was genau wird gefragt? Zu jedem Handlungsfeld finden sie die bislang identifizierten Stellschrauben. Wir möchten gerne wissen, wie diese Stellschrauben von den Kölner*innen und den Menschen, die in Köln arbeiten oder die Stadt häufig besuchen, bewertet und eingeschätzt werden. Dazu finden Sie in jedem der sieben Bereiche einige Fragen sowie die Möglichkeit zur Diskussion.“
VS-19 Im Sommer gibt es in der Müllergasse keinen Gehweg. Falschparker zwingen Fußgänger zum Ausweichen auf die Straße.
Seit mehreren Jahren beschwert sich die Poller Nachbarschaft bei der Verwaltung der Stadt Köln über das Falschparken auf beiden Bürgersteigen der Müllergasse / Ecke Alfred-Schütte-Allee. Dadurch sind Fußgänger inkl. Kinder und Rollstuhlfahrer gezwungen, sich auf die Fahrbahn zu begeben, um durch die Straße zu kommen.
Und da die Stadt Köln aktuell nicht mehr über einen Beauftragten für Fußgänger verfügt, dürfte auch von dieser Seite keine Hilfe zu erwarten sein.
Zustand:
Es fällt auf, dass der Fußgängerbereich in diesem Abschnitt keine klare Trennung von der Fahrbahn für den Straßenverkehr aufweist.
Die Absperrpfosten, die die Trennung der beiden Bereiche markierten, sind zum größten Teil abgesägt worden.
Das heutige Erscheinungsbild ist geradezu eine Einladung zum Parken auf dem Gehweg. Es wird auf den ersten Blick der falsche Eindruck erweckt, dass es sich um eine offiziell gekennzeichnete Fläche zum Abstellen von Fahrzeugen handelt.
Es wäre nicht auszuschließen, dass ein Richter einem Falschparker Recht geben könnte, wenn er auf das irreführende Erscheinungsbild vor Ort verweist.
Lösungsweg:
Als 1.Lösung wird vom Arbeitskreis Verkehr Poll+ vorgeschlagen, den Fußweg in diesem Bereich mindestens farblich von der Kraftfahrzeugfahrbahn zu unterscheiden.
Dazu ist ein Anstrich der ca. 300 m langen Strecke und der unter 1,6 m breiten Fußwege mit der typischen Farbe für Fußgängerweg erforderlich. Zusätzlich bedürfte auf dem Fußgängerweg in Abständen von 3 bis 4 Metern das Verkehrszeichen für Fußgänger 239 auf dem Boden, um eine unübersehbaren Trennung zwischen dem Fußgängerweg und Kraftfahrzeugstraße zu gewährleisten.
Nach einer kurzen Eruierung der Wirksamkeit vom 1.Schritt können bei Bedarf weitere Maßnahmen ergänzend hinzugefügt werden.
Nicht funktionierende Ansätze:
Die zahlreich vorhandene Schilder mit dem Verkehrszeichen für Fußgänger 239 haben de facto keine Wirkung, wie die Dokumentation des Arbeitskreises zeigt.
29.08.2023 – Bürgerinitiative A4minus veranstaltet ein „Public Viewing“ zum Bügerdialog der Autobahn GmbH
Zum Ausbau der Rodenkirchener Brücke und der A4 zwischen Köln-Süd und Köln-Gremberg veranstaltet die Autobahn GmbH am Dienstag, 29. August 2023, zwei “virtuelle Bürgerdialoge” mit begrenzter Teilnehmerzahl. Um mehr Menschen die Teilnahme am Dialog zu ermöglichen bietet die Bürgerinitiative A4MINUS für den zweiten Dialog um 18:00 Uhr ein „Public Viewing“ an. Gemeinsam kann am Dialog teilgenommen und sich untereinander ausgetauscht werden.
Ort: Vereinsheim des VfL Rheingold Poll, In der Gracht 25a, 51105 Köln
VS-19Temporäres Parkverbot auf der Alfred-Schütte-Alle zwischen 19 und 3 Uhr
Mit diesem Vorschlag werden mehrere Ziele gleichzeitig erreicht.
Die Strecke wird für die Kofferraum-Partyszene unattraktiv. Dadurch wird die Vermüllung eingedämmt.
Die Strecke wird automatisch für die Poser-Szene uninteressant, wenn die Partyszene ausbleibt,
Die Raser verlieren den Beifall und die Bewunderung und werden immer weniger.
Das Risiko besteht darin, dass die frei gewordene Strecke gerade für die Raser wieder interessant werden könnte.
Dieser Vorschlag muss daher unbedingt mit anderen geeigneten Maßnahmen wie Radaranlagen und Kontrollen kombiniert werden, um das Ziel „Sicherheit“ zu gewährleisten.
Die Verbreiterung der Südbrücke für die S-Bahn ist nach wie vor sehr wahrscheinlich, könnte sich aber bis ca. 2040 verzögern.
Eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zur Erweiterung der Südbrücke um ein S-Bahn-Gleis liegt seit 2020 vor, wie eine Anfrage der Partei „KlimaFreunde“ im Rat der Stadt Köln ergeben hat. Die Machbarkeitsstudie wurde jedoch bis heute nicht veröffentlicht. Auch eine künftige Veröffentlichung ist nicht geplant.
Durch die Beantwortung der Anfrage der KlimaFreunde“ sind aber jetzt einige interessante Informationen an die Öffentlichkeit gelangt. Nach den Ergebnissen der Studie wäre das geplante Projekt nicht wirtschaftlich, da der Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) unter 1 liegt. Dies bedeutet, dass der erwartete Nutzen des Projekts nicht ausreicht, um die Baukosten zu rechtfertigen.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Machbarkeitsstudie nach der inzwischen überholten Methode „Standardisierte Bewertung 2016“ durchgeführt wurde. Seit dem 1. Juli 2022 ist die aktualisierte „Standardisierte Bewertung 2016+“ bundesweit gültig. Diese beinhaltet nun unter anderem den Fokus auf den Klimaschutz und den Nutzen für die Fahrgäste. Vor diesem Hintergrund möchte der Aufgabenträger NVR (jetzt Go-Rheinland) die Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Südbrücke überarbeiten lassen, um den aktuellen Anforderungen Rechnung zu tragen. Die notwendige 2.Machbarkeitsstudie dürfte aber die alten Zeitpläne nach hinten verschieben. Statt wie geplant 2035 muss unsere Vorfreude bis ca. 2040 anhalten, bis wir in Poll bequem in die S-Bahn einsteigen und nach 2 Stationen in der Südstadt, nach 6 Stationen am Hauptbahnhof oder in der anderen Richtung nach nur 3 Stationen am Flughafen Köln-Bonn sind.
Interessant für uns als Öffentlichkeit ist neben diesen Fakten auch die Information, dass der Ausbau der Südbrücke auf der Nordseite der Brücke nur eingleisig geplant ist und die S-Bahn-Haltestelle nicht mehr „Köln-Poll“ sondern „Köln Deutzer Hafen/-Poll“ heißen soll.
Grundsätzlich werden die Pläne zum Ausbau der Südbrücke und einer S-Bahn-Linie als positive Zukunftsmaßnahmen und als ein Baustein zur Verkehrswende gesehen, und das wird auch von der Nachbarschaft sehr begrüßt. In diesem Fall bleibt aber der fade Beigeschmack, dass der Aufgabenträger NVR (jetzt Go-Rheinland) die 1.Machbarkeitsstudie, die sicherlich viele interessante Informationen für die Öffentlichkeit enthält, der Öffentlichkeit vorenthält. Zumal diese Studie mit öffentlichen Geldern finanziert wurde.
Verkehr Poll+ informiert:Was ist eine Machbarkeitsstudie?
Eine Machbarkeitsstudie ist eine Vorstudie, die die technische, betriebliche und wirtschaftliche Machbarkeit eines Projekts untersucht. Sie dient dazu, mögliche Risiken und Herausforderungen bei der Umsetzung eines Projektes zu identifizieren und den Entscheidungsträgern (in diesem Fall Politik und Verwaltung) die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Ein daraus resultierender positiver Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) ist auch die Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln des Landes, des Bundes und ggf. der EU.
Gespräch zur Rodenkirchener Brücke im HdAK mit A4MINUS-Vertretern aus Poll am 28.02.2023
Die Zukunft der Rodenkirchnener Brücke: Erweiterung oder Abriss und Neubau?
In der Reihe „Jeden Dienstag 19 Uhr – eine Stunde Baukultur“ veranstaltet das Haus der Architektur Köln (HdAK) Ende Februar ein Gespräch (Vortrag und anschließende Diskussion) zur Zukunft der Rodenkirchener Brücke. Es geht um das Projekt A4plus – Ausbau im Kölner Süden, bei dem die Autobahn A4 zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Gremberg und Köln-Süd von drei auf vier bis fünf Spuren (plus Standstreifen) pro Richtung verbreitert werden soll. Dabei wird wahrscheinlich auch die Rodenkirchener Brücke abgerissen und neu gebaut.
Kritisiert wird das Projekt „A4plus“ von der 2021 in Köln-Poll gegründeten Bürgerinitiative A4MINUS, die im Ausbau eher einen Nachteil für Köln-Poll und Umgebung sowie für Umwelt und Klima sieht.
An dem Gespräch nehmen mit Louise Fiedel und Peter Eisenhofer zwei Vertreter der Bürgerinitiative aus Köln-Poll teil.
Weitere Teilnehmer:
Lino Hammer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Rates der Stadt Köln
Dr. Thomas Werner, Stadtkonservator der Stadt Köln
Michael Krumbe, Mitglied im HdAK (Begrüßung)
Jürgen Keimer, Vorstandsmitglied im HdAK (Moderation)
Veranstaltungstitel: Die Zukunft der Rodenkirchnener Brücke: Erweiterung oder Abriss und Neubau?
Veranstaltungsort: Haus der Architektur Köln (HdAK), Josef-Haubrich-Hof, 50676 Köln (das ist der weiße Kubus mitten auf dem Josef-Haubrich-Hof südlich des Neumarkts)
Zeit: Dienstag, 28. Februar 2023, 19:00 bis 20:00 Uhr
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich!
Pünktlicher Beginn und begrenzte Sitzplatzzahl, es empfiehlt sich also, früh da zu sein!
ÖPNV-Roadmap-Plus schlägt neue Linien durch Poll vor
Die Verkehrs-Initiative Bündnis Verkehrswende Köln hat das Konzept „ÖPNV-Roadmap-Plus“ veröffentlicht und der Presse vorgestellt. [Anmerkung: ÖPNV = öffentlicher Personennahverkehr]
Es soll die ÖPNV-Roadmap der Stadt Köln ergänzen, die auch als „ÖPNV-Netzentwicklung“ bezeichnet wird. Die ÖPNV-Roadmap dient dazu, die gewünschten Erweiterungen des Liniennetzes aufzulisten und darzustellen und den Rat zu informieren, bevor sie nach Ratsbeschluss beim Bedarfsplan des Landes NRW angemeldet werden.
Unterschiede zur Roadmap der Stadt:
Das Bündnis Verkehrswende Köln fordert, auf die kostspieligen U-Bahn-Projekte zu verzichten (Ost-West-Achse ca. 2,5 km Tunnel, Barbarossaplatz ca. 1,5 km Tunnel, Klettenberg–Mülheim mit Untertunnelung Alt-Polls ca. 14 km Tunnel, Kosten gesamt mindestens 6 Mrd. EUR).
Durch den Verzicht auf die „Langzüge“ (Züge mit 90 Metern Länge auf der Linie 1 und mit 70 Metern Länge auf den Linien 4, 13 und 18) können weitere Millionenbeträge eingespart werden (Entfall des Bahnsteigausbaus). Der Betriebsablauf bleibt mit einer einheitlichen Zuglänge (60 Meter) einfacher (Betriebshöfe, Werkstätten, Wendeanlagen, Flexibilität bei Störungen). Statt Langzüge setzt das Bündnis Verkehrswende Köln auf Taktverdichtungen auf allen Linien.
Die Kapazitätserhöhung auf der Ost-West-Achse wird allein durch einen Umbau der Haltestellen Neumarkt und Heumarkt erreicht. Durch vier statt zwei Bahnsteigkanten pro Fahrtrichtung können Taktverdichtungen auf den Linien 1 und 7 erreicht werden (Linie 9 fährt schon 5-Minuten-Takt in der Spitzenzeit). Statt auf den großen Wurf zu warten (U-Bahn) könnte sofort mit dem Umbau begonnen werden und die regelmäßigen Straßenbahnstaus könnten beseitigt werden.
Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist eine autoarme Innenstadt. Der Durchgangsverkehr soll nicht mehr vom Rudolfplatz zur Deutzer Brücke durchfahren können damit die Stadtbahnen besser durchkommen.
Durch die eingesparten Gelder und Planungskapazitäten werden völlig neue oberirdische Stadtbahnprojekte möglich, die genau wie U-Bahn-Projekte ebenfalls förderfähig sind. Beispielsweise werden neue Rheinbrücken möglich, die nur dem Umweltverbund dienen (Stadtbahn, Radverkehr, Fußverkehr), sogenannte „Umweltbrücken“. Diese Brücken sind durch den Verzicht auf den Autoverkehr sehr schlank und Kosten nur einen Bruchteil der U-Bahn-Kosten. Das Konzept des Bündnis Verkehrswende Köln sieht vier neue Umweltbrücken (plus Nutzung der Zoobrücke für die KVB) in Köln vor. Damit kann die Ost-West-Achse deutlich entlastet werden und der U-Bahn-Tunnel in der City wird endgültig überflüssig.
Die neuen Linien ermöglichen einen netzförmigen Ausbau des KVB-Stadtbahnnetzes, dadurch brauchen die Fahrgäste nicht immer durch die Innenstadt und bekommen Bewegungsmöglichkeiten, die mit den Möglichkeiten eines PKW konkurrieren können.
Die Innere Kanalstraße und deren Fortsetzung Richtung Universität, Zollstock, Parkstadt Süd, Deutzer Hafen, Fachhochschule Deutz, Zoobrücke werden als einzige Stelle in Köln identifiziert, an denen ein geschlossener oberirdischer Stadtbahnring in Köln möglich wäre. Durch das Konzept einer Ringbahn an dieser Stelle wird das Mammut-Projekt der Stadt ersetzt, einen gigantischen Tunnel zwischen Klettenberg und Mülheim mit Untertunnelung von Alt-Poll zu bauen. Die Linie 13 wird bei diesem Konzept oberirdisch von Klettenberg über den Gürtel bis zum Rhein verlängert und quert im Süden nicht den Rhein.
Das Konzept ermöglicht schließlich durch die Einsparungen auch den schnelleren Ausbau von Verlängerungen bestehender Linien und Neubau neuer Linien in fast alle Kölner Vororte.
Poll und der Deutzer Hafen spielen bei einem netzförmigen Ausbau des Stadtbahnnetzes eine besondere Rolle. Bei einem Blick auf das Kölner Liniennetz fällt auf, dass vor allem im Südwesten Vernetzungen fehlen. Die Linie 7 kreuzt von Zündorf kommend zum ersten Mal bei der Severinsbrücke (mit 8 Minuten Fußweg beim Umsteigen) und der Deutzer Brücke (mit 3 Minuten Fußweg) andere Stadtbahnen. Eine Rheinquerung des ÖPNV gibt es südlich der Severinsbrücke bisher (Stand 2022) nicht.
Es ist also folgerichtig, dass das Konzept „ÖPNV-Roadmap-Plus“ vor allem im Raum Poll einige Verbesserungen vorsieht, die auch teilweise als Vorschläge auf der Webseite von Verkehr Poll+ genannt wurden.
Im Einzelnen sind das:
Verlängerung der Linie 15 vom Ubierring durch eine Umweltbrücke über den Rhein und den Deutzer Hafen nach Poll (ähnlich Vorschlag VO-05).
Weiterführung der Linie 15 bis Porz als Taktverdichtung (ähnlich Vorschlag VO-06), hier entsteht eine Taktverdichtung durch Vernetzung.
Nutzung der Hafenbahntrasse als zusätzliche, störungsfreie Stadtbahntrasse durch Poll (ähnlich Vorschlag VO-01 aber ohne Wegfall der Trasse über die Siegburger Straße).
Eine weitere KVB-Rheinbrücke in Höhe der Schönhauser Straße ermöglicht eine Ringlinie (Arbeitstitel „Linie 14“) und eine Linie Richtung Vingst über die Hafenbahntrasse.
Die Ringlinie soll Richtung Fachhochschule Deutz und Zoobrücke weitergeführt werden, diese Verbindung ist bisher nur sehr umständlich zu fahren.
Direktverbindungen von Poll aus werden durch Ringlinie und Hafenbahntrasse möglich in die südlichen Stadtteile (Bayenthal, Zollstock, Sülz, Universität), in die östlichen Stadtteile (Vingst, Höhenberg) und nach Norden (Fachhochschule, Zoobrücke, Nippes).
Die geplante Stadtbahn Flittard–Stammheim–Wiener Platz–Mülheim-Süd–Deutz soll nicht als Hochflur-Stadtbahn in den Innenstadt-Tunnel geleitet werden (das ist der Wunsch der KVB) sondern als Niederflur-Stadtbahn oberirdisch über den Deutzer Bahnhof zur Siegburger Straße (Arbeitstitel „Linie 8“). Ab Deuter Freiheit könnte sie den Takt der Linie 7 verstärken. Es entsteht endlich eine durchgehende Nord-Süd-Stadtbahn auf der rechten Rheinseite.
Durch die vielen neuen Zulaufstrecken in den Raum Poll sind auch Taktverdichtungen auf der Trasse der Linie 7 möglich bevor die Ost-West-Achse ausgebaut wird.
Umsteigebahnhöfe zwischen KVB und S-Bahn sollen rechtzeitig geplant und vorab gebaut werden, auch die künftige Station Köln-Poll am Deutzer Hafen (ähnlich Vorschlag VO-04)
Ein neuer Bahnhof für S-Bahn und Regionalbahn soll in Köln-Vingst entstehen. Vom neuen S-Bahnhof Köln-Poll aus könnte dort von der künftigen S 16 auf die S 12 umgestiegen werden und die Stationen Airport Business Park, Steinstraße und Porz (Rhein) könnten von Poll aus erreicht werden (ahnlich VO-03).
Die Linie 7 soll nicht nur bis Porz-Langel-Süd (Umsteigemöglichkeit zur geplanten Linie 17 nach Niederkassel) verlängert werden, sondern noch eine Station weiter über die geplante Rheinbrücke fahren. Bei einer Endstation in Godorf oder in Sürth-Süd (neue geplante Haltestelle) könnte direkt in die Linie 16 umgestiegen werden. Von Poll aus könnten dann mit nur einem Umsteigevorgang alle südlichen Stationen der Linie 16 schnell erreicht werden (Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen, Wesseling, Bornheimer Rheindörfer, Bonn). Es müssten nur zwei Stationen mit Hochflur- und Niederflur-Mittelbahnsteigen ausgebaut werden (z.B. Langel-Süd und Sürth-Süd).
Auch ein Abzweig von Porz Markt nach Wahn ist vorgesehen, so dass von Poll aus der S-Bahnhof Porz-Wahn direkt erreichbar wird.
Eine Taktverdichtung der Linie 7 wäre darüber hinaus durch den Umbau der Haltestellen Heumarkt und Neumarkt mit zwei Bahnsteigkanten pro Fahrtrichtung möglich.
Für Köln-Poll könnten mit der Verwirklichung der in diesem Konzept vorgesehenen neuen Linien möglicherweise die Belastungen kompensiert werden, die sich aus dem Bau der neuen Wohngebiete ergeben (Deutzer Hafen, Poller Damm, Zündorf).
Das Konzept bedeutet für Köln eine Abkehr von der bisherigen Strategie, bestehende Straßenbahnlinien unter die Erde zu legen um oben Platz für Autos oder bestenfalls für eine vermeintlich bessere Stadtgestaltung zu bekommen. Es bedeutet eine Abkehr vom Master-Plan, der vor allem die Innenstadt und die Ost-West-Achse im Blick hatte. Es bedeutet eine Abkehr vom sternförmigen KVB-Netz, das Umsteigen fast nur in der Innenstadt ermöglichte, hin zu einer Vernetzung, die dem ÖPNV-Fahrgast mehr Bewegungsmöglichkeiten bietet. Der Abschied vom U-Bahn-Bau schont das Klima, das Konzept ist damit zeitgemäß. Interessant ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung (03.11.2022) der ÖPNV-Roadmap-Plus:
einen Tag nach dem Beschluss der Bundesregierung zum 49-Euro-Ticket;
mitten in einer multiplen Krise bei der die Stadt gerade eine Liste von Großprojekten erstellt hat, die eingespart werden könnten;
kurz nach der internen Bekanntgabe der ersten Planungen für die oberirdische Variante der Ost-West-Achse im poltitschen Begleitgremium.
Zu 1.
Das 49-Euro-Ticket wird kommen. Es bedeutet einen Preisvorteil von mehreren hundert EUR pro Jahr für alle regelmäßigen Fahrgäste, aber vor allem für in der Stadt arbeitende Bewohner aus dem „Speckgürtel“ (reiches Umland), wie man der Preisübersicht der KVB entnehmen kann. Der Vorteil wird größer, je weiter weg von der Stadt gewohnt wird. Wir werden uns mit den Folgen befassen müssen:
Wird das 49-Euro-Ticket eine Stadtflucht zur Folge haben (billigeres naturnahes Wohnen und relativ geringe Fahrtkosten auf dem Lande)?
Wird die Einwohnerzahl der Großstädte zurückgehen?
Werden in den Großstädten gute Verkehsverbindungen wichtiger als Wohnungsbau?
Wie wird die soziale Zusammensetzung der Großstädte aussehen?
Wie kann die höhere Nachfrage nach besseren ÖPNV-Verbindungen schnell befriedigt werden?
Wie muss das Liniennetz ausgebaut werden, wenn Stadt- und Tarifgrenzen keine Rolle mehr spielen?
Die ÖPNV-Roadmap-Plus hat eindeutig ein paar dazu passende Vorschläge.
Zu 2.
Auf der Liste der Großprojekte gibt es viele Projekte, die nicht gestrichen werden dürfen (z.B. Schulbau). Der U-Bahn-Tunnel auf der Ost-West-Achse, im Dokument bei zwei verschiedenen Ämtern als Nr. 11 und Nr. 28 geführt, ist der größte Posten, der wirklich eingespart werden kann. Beide Posten zusammen werden zur Zeit (2022) mit 920,1 Mio. EUR beziffert.
Zu 3.
Das politische Begleitgremium zum Stadtbahnausbau auf der Ost-West-Achse tagte am 28.10.2022. Thema waren die Planungen zur oberirdischen Variante im Bereich der Innenstadt. Die Stadt Köln informiert die Öffentlichkeit ohne genaue Pläne abzubilden. In der Presseveranstaltung des Bündnis Verkehrswende Köln ist bekannt geworden, dass die Abbildungen der Pläne nur zur Ansicht vorgelegt wurden. Veröffentlicht werden sollen sie erst, wenn auch die Planungen zum U-Bahn-Tunnel im Bereich Innenstadt abgeschlossen sind (Mai 2023). Dann sollen die Pläne zur oberirdischen und unterirdischen Variante miteinander verglichen werden. Bekannt geworden ist immerhin, dass auch die Stadt Köln, genau wie das Bündnis Verkehrswende Köln, vier Bahnsteigkanten an zwei Mittelbahnsteigen für die Haltestelle Neumarkt plant. Allerdings plant die Stadt, diese mitten auf den Platz zu setzen während das Bündnis Verkehswende auch die Cäcilienstraße nutzen will und dadurch eine größere Platzfläche erhält.
Die ÖPNV-Roadmap-Plus bringt damit die Diskussion um eine oberirdische Lösung auf der Ost-West-Achse in die Öffentlichkeit, auch wenn die Stadt diese Diskussion zur Zeit noch vermeiden will. Das Konzept zeigt zum richtigen Zeitpunkt auf, was bei einem Verzicht auf die unverhältnismäßig teuren U-Bahn-Tunnel an Netzerweiterungen möglich ist.
Anekdote am Rande:
Die Internet-Zeitung report-K hat am 26.09.2022 berichtet, dass die dem Verkehrsausschuss vorgelegten Liniennetzpläne zur ÖPNV-Roadmap fehlerhaft waren und nach der Berichterstattung von der Stadt korrigiert wurden (deswegen tragen sie den Zusatz „neu“). Die Verwirrung bei den Stadtplanern scheint groß zu sein. Vor allem die Möglichkeiten der Rheinquerung und was im Rechtsrheinischen genau jenseits des Rheines liegt scheint den Stadtplanern nicht geläufig zu sein.
Links zur ÖPNV-Roadmap-Plus mit erläuternden Grafiken:
Deutzer „Hafentag“ am 27.09.22 von 15:00 bis 21:30 Uhr
Die Stadt Köln und „moderne stadt“ veranstalten am Dienstag, dem 27. September 2022 einen „Hafentag“ im Deutzer Hafen.
Zwischen 15:00 und 21:30 Uhr gibt es auf dem Hafengelände verschiedene Informationsmöglichkeiten, z.B. Angebote für Rundgänge zu Fuß und mit dem Rad.
Zum Thema Mobilität gibt es eine „Themenstation“ an der ehemaligen Mühlenverwaltung „Kachelhaus“, Siegburger Straße 108.
Um 18:30 Uhr wird in Anwesenheit des Künstlers die Lichtinstallation „SEE THINGS FROM THE OTHER SIDE“ offiziell eingeweiht. Wir Poller können diesen Schriftzug, der oben an der alten Verladebrücke befestigt ist, seit einiger Zeit auf dem Heimweg bestaunen. Sicherlich werden viele daran denken, dass die Entwicklung des Deutzer Hafens auch einmal aus Poller Sicht betrachtet werden sollte, also „from the other side“ (der Güterstrecke).
Den Abschluss bildet eine Veranstaltung ab 19:30 Uhr in der „Essigfabrik“, Siegburger Straße 110.
15 bis 18:30 Uhr: Hafenrundgang
Themenstationen 1-4:
Gehen Sie auf eigene Faust auf Entdeckungstour, informieren Sie sich an den Themenstationen und tauschen sich mit den Planer*innen aus.
Zeiten:
15 bis 18:30 Uhr: Hafenkids (Themenstation 4)
16 bis 17 Uhr: Geführte Hafenradtour
17:30 bis 18:30 Uhr: Geführter Hafenspaziergang
Treffpunkt: Themenstation 1 (vor der Auermühle, Eingang Alfred-Schütte-Allee)
Zur Hafenradtour bitte eigenes Fahrrad mitbringen. Architektin Ira Scheibe von Architektouren.koeln nimmt Sie auf eine geführte Tour über das Hafengelände mit und gibt Einblicke zu Geschichte und Zukunft des Deutzer Hafens.
18:30 Uhr: Einweihung Lichtinstallation „SEE THINGS FROM THE OTHER SIDE“
Themenstation 4: In Anwesenheit des Künstlers Tim Etchells wird die Lichtinstallation eingeweiht.
19:30 bis 21:30 Uhr: Abschlussveranstaltung
Ausklang und Austausch
im „Hafenbar“
Alle Themenstationen werden ab 19 Uhr in der Essigfabrik zusammengetragen.
Essigfabrig, Siegburger Straße 110 Hinweis: Einlass ab 19:00 Uhr, die Abendveranstaltung ist auf 500 Personen begrenzt, in Innenräumen wird um das Tragen einer Maske gebeten.
Themenstationen
1. Info und Einführung Ort: Vor der Auermühle, Eingang Alfred-Schütte-Allee
„WasserStand“! Der neue Begegnungsort und Infostand im Deutzer Hafen bietet Raum für Informationen, Austausch und Erleben.
2.A Baustellen-Info Ort: In der ehemaligen Mühlenverwaltung „Kachelhaus“, Siegburger Straße 108
Wo, wann und vor allem wie wird hier in den kommenden Monaten und Jahren (um)gebaut? Was passiert mit den Mühlen?
2.B Mobilität Ort: An der ehemaligen Mühlenverwaltung „Kachelhaus“, Siegburger Straße 108
Wie wollen wir uns künftig im und um den Deutzer Hafen (fort)bewegen?
3. Hafenbar Ort: Siegburger Straße 110, Essigfabrik
Abschlussveranstaltung und Getränke ab 19:30 Uhr
Alle Themenstationen werden abends in der Essigfabrik zusammengetragen.
4 Hafenkids
Hier dürfen sich insbesondere Kinder ihren Hafen der Zukunft bauen.
4.1 Energie Ort: Poller Kirchweg 1–13, gegenüber der Tankstelle
Ressourcenschonendes und klimaschützendes Handeln ist unverzichtbar für die Zukunft. Hier erhalten Sie Informationen zum Energiekonzept und Handbuch Nachhaltigkeit Deutzer Hafen.
4.2 Baufeldentwicklung Ort: Poller Kirchweg 1–13, gegenüber der Tankstelle
Wie werden die einzelnen Baufelder (Grundstücke) im Hafengebiet entwickelt, welche Wohnformen und -konzepte sind vor Ort denkbar und was ist in den Erdgeschossen geplant?
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Auszug aus dem Mitteilung:
„Die öffentliche Auslegung (Offenlage) gemäß § 3 Absatz 2 BauGB wird voraussichtlich Ende August / September 2022 durchgeführt. Die entsprechende ortsübliche Bekanntmachung über Ort der Auslegung und den genauen Zeitraum wird im Amtsblatt der Stadt Köln vorab erfolgen. Darüber hinaus werden im Internet auf der Homepage der Stadt Köln gleichlautende Hinweise erfolgen und die öffentlich auszulegenden Unterlagen digital verfügbar gemacht.“
Der Linienbus 194 (TaxiBus) zwischen der Stadtbahnhaltestelle Salmstraße und der Straße „In der Kreuzau“ wird zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2022 wegen mangelnder Nachfrage eingestellt, wie die Verwaltung dem Verkehrsausschuss mitteilt. Die Wohnanlage „Kreuzau“ ist weit vom übrigen Linienverkehr entfernt und hat ab Dezember dann wieder keinen regelmäßigen Anschluss. Die Fahrgäste können auf das On-Demand-Angebot „Isi“ oder auf das KVB-Leihrad-System auszuweichen. Sowohl der TaxiBus als auch Isi sind Angebote, die nur zu bestimmten Zeiten angeboten werden.
Vielleicht hätte eine Linie funktioniert, die häufiger fährt und über die Salmstraße hinaus Verbindungen schafft? Es stellt sich die Frage, ob solche Angebote, die selten verkehren und umständlich zu bestellen sind, nur dazu dienen, eine angeblich geringe Nachfrage festzustellen.
Stellungnahme der Poller Nachbarschaft zum Bebauungsplan Deutzer Hafen – Offenlage vom 09.06.2022 zum Bebauungsplan-Entwurf ‚Deutzer Hafen – Teilplan Infrastruktur in Köln-Deutz‘ –
Erstellerin, Poller Nachbarschaft:
Die Poller Nachbarschaft ist in einem offenen Arbeitskreis Verkehr vernetzt. Der Arbeitskreis hat sich in mehreren Facharbeitsgruppen mit dem offengelegten Mobilitätskonzept, der Verkehrsuntersuchung und der schalltechnischen Untersuchung des Deutzer Hafens beschäftigt. Während der Offenlage standen die Vertreter der Poller Nachbarschaft mit der Betreiberin in persönlichem Kontakt.
Bedenken:
Zunächst wurde festgestellt, dass die Datengrundlagen und die widersprüchliche Ergebnisse der Offenlage weder nachvollziehbar noch rekonstruierbar sind.
Kritikpunkte:
Die Facharbeitsgruppen bezweifeln, dass das Verkehrsaufkommen im Deutzer Hafen den Wunsch-Strecken der Betreiberin und des Gutachters folgen werden. Das Problem der Belastungen für die Siegburger Straße als Direktverbindung zwischen Deutzer Hafen und A4 bzw. Rodenkirchener Brücke wurde nicht ausreichend gelöst. Der Schleichweg durch Alt-Poll wurde in den offengelegten Gutachten gänzlich ignoriert. Wir regen an, Lösungen für verursachte Probleme zu entwickeln, statt diese mit unlogischen Ergebnissen einer schwarzen Box als nicht wichtig herab zurechnen.
Das Verkehrsgutachten im Auftrag der modernen Stadt wurde unter dem Titel einer Herleitung auf Seite 26 berühmt: „7.000 + 7.000 ≈ – 1.500″
(Verkehrsgutachten, Seite 26: https://box.pollplus.de/deutzer_hafen_tp-if_09_verkehrsuntersuchung.pdf)
Die Herleitung betrifft den Planfall 1 des Gutachters. Demnach gilt: Wenn 7.000 Menschen im Deutzer Hafen wohnen und 7.000 Arbeitsplätze im Deutzer Hafen entstehen und die Stadt Köln keine Verkehrsmaßnahmen um Deutzer Hafen ergreift, dann werden auf der Alfred-Schütte-Allee und letztlich durch Alt-Poll täglich 1.500 Autos WENIGER fahren, als wenn man Deutzer Hafen nicht bauen würde. Die vorgelegten, scheinbar widersprüchlichen Zahlen können nicht nachgeprüft werden. Selbst auf Nachfrage stellte der Gutachter keine Daten zur Verfügung, die eine theoretische öffentliche Prüfung ermöglicht hätten. Ein „Kommafehler“ oder „Vorzeichenfehler“ ist daher nicht ausgeschlossen, er ist sogar durchaus wahrscheinlich.
Das Verkehrskonzept beweist, dass die Betreiberin zwar ein sehr gutes Verständnis für Bedürfnisse der Menschen hat und dazu selektiv durchdachte und zukunftsorientierte Lösungen entwickeln kann, aber dies bezieht sich nur auf direkte Nutzen für eigene Bauherrschaften und künftige Mieterinnen und Mieter auf Kosten der benachbarten Stadtteile. Die edlen Maßstäbe für die Verkehrsberuhigung im Deutzer Hafen, die für die Umgebung nachteilig ist, werden nicht annähernd für benachbarte Stadtteile herangezogen; eher im Gegenteil. Es werden die Interessen der benachbarten Stadtteile ignoriert, um beste PKW-Verbindungen für die eigene Siedlung zu generieren. Die Bewohner aus benachbarten Stadtteilen haben das Gefühl, als Menschen der 2.Klasse behandelt zu werden. Das Konzept widerspricht in der Form jeglichem gerechten Abwägungsgebot. Wir regen an, das Konzept in Hinsicht auf Gleichbehandlung aller Bewohner nachzubessern.
Das Gutachten weist mehrere handwerkliche Fehler auf.
Z.B.: Das Verkehrsaufkommen wurde an eine nahe zu autarke Siedlung mit mehreren Bahnanbindungen und geringer PKW-Anzahl angelehnt (Deutz), statt an vergleichbare und benachbarte Siedlungen, Poll.
Das Lärmgutachten basiert auf veralteten Normen, die nicht mehr gültig sind. Wir regen an das Gutachten an unten aufgelisteten Stellen fachlich nachzubessern.
Wenn ein umweltfreundlicher Modal Split bei den Verkehrsmitteln erreicht werden soll, ist ein Ausbau des ÖPNV unerlässlich. Deshalb regten wir an, die Flächen für zukünftige Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, insbesondere Schienenverkehr freizuhalten, statt wie im aktuellen Entwurf mit nur wenige Meter zu breiten Baufeldern Verhinderungstatsachen für zukünftige Lösungen zu schaffen. Diese Anregung steht nicht dem Interesse der Betreiberin entgegen, das Plangebiet optimal und profitabel zu überbauen. Das Plangebiet sollte lediglich vorausschauend so entwickelt werden, dass die Zukunftsfähigkeit des Kölner Verkehrskonzepts nicht eingeschränkt wird.
Offenes Netzwerk der Poller Nachbarschaft, Ideentausch.org Arbeitskreis Verkehr Poll+ verkehr.ideentausch.orgverkehr@ideentausch.org Stellungnahme und Anregungen zum
Bebauungsplan-Entwurf Nr. 68439/03 ‚Deutzer Hafen – Teilplan Infrastruktur in Köln-Deutz‘
im Rahmen der Offenlage nach §3 Absatz 2 BauGB
Sehr geehrte Damen und Herren,
als offenes Netzwerk der Poller Nachbarschaft vertreten wir die Anregungen und Positionen von vielen interessierten Poller Anwohnern, nachfolgend als „Poller BürgerInnen“ bezeichnet. Auszugsweise nennen wir:
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xxxx (Anm.: 10 Namen & Adressen sind in der Originalversion an die Stadt Köln vorhanden)
Wir möchten dieser Stellungnahme voranstellen, dass die Poller BürgerInnen die geplante Transformation des Deutzer Hafens sehr begrüßen und sich auf die damit einhergehende neue Nachbarschaft freuen.
Gleichwohl können die Planunterlagen dieser 1. Offenlage des B-Plan Entwurfes noch nicht die Bedenken gegen erhebliche nachteilige Planungsauswirkungen in der Nachbarschaft ausräumen. Die Poller BürgerInnen sind unmittelbar und umfänglich von solchen nachteiligen Auswirkungen betroffen.
Das Gesamtkonzept Deutzer Hafen ist über Jahre entwickelt worden. Zu diesem Zweck wurden sehr viele Unterlagen und Gutachten erstellt, die von uns in der knappen Offenlagefrist nicht detailliert geprüft werden können. Jedoch möchten wir verschiedene Aspekte zum Verkehrskonzept und zum Lärm-Immissionsschutz aufgreifen, von denen wir meinen, dass diese noch nicht hinreichend berücksichtigt wurden.
Die Planung Deutzer Hafen geht von etwa 7.000 Einwohnern und zusätzlichen 7.000 Arbeitskräften aus. Im Vergleich zählt Poll etwa 11.000 Einwohner und das heutige Deutz etwa 15.500 Einwohner (Quelle: Stadt Köln; Kölner Stadtteilinformationen 2020). Aufgrund der Dimension des Planvorhabens sind umfangreiche Auswirkungen in der umliegenden schutzbedürftigen Nachbarschaft insbesondere in Poll und Deutz zu erwarten.
Viele vergleichbare Planungen in Städten wie Offenbach, Neuss und Hamburg haben gerichtlichen Kontrollen teils nicht Stand gehalten. Mit diesen Erkenntnissen sollte die Planung zum Deutzer Hafen kritisch geprüft und das Abwägungsmaterial sachgerecht fortentwickelt werden.
Für die gesamte Planung gilt, dass gemäß § 1 Abs. 7 BauGB die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen sind. Das Abwägungsgebot umfasst als Verfahrensnorm gem. § 2 Abs. 3 BauGB das Gebot zur Ermittlung und Bewertung des Abwägungsmaterials. Es stellt inhaltlich Anforderungen an den Abwägungsvorgang und an das Abwägungsergebnis. Das Abwägungsgebot ist verletzt, wenn eine sachgerechte Abwägung überhaupt nicht stattfindet, wenn in die Abwägung Belange nicht eingestellt werden, die nach Lage der Dinge hätten eingestellt werden müssen, wenn die Bedeutung der betroffenen Belange verkannt oder wenn der Ausgleich zwischen den von der Planung berührten Belangen in einer Weise vorgenommen wird, die zur objektiven Gewichtigkeit einzelner Belange außer Verhältnis steht.
Vgl. OVG NRW, Urteil vom 21. Januar 2021 – 10 D 104/18.NE
An diesen Grundsätzen haben wir die vorliegenden Planungsunterlagen gespiegelt.
A) Verkehrsuntersuchung, Ergebnisbericht Stand Januar 2022 und Mobilitätskonzept Deutzer Hafen, Stand Juni 2021
Die Verkehrsuntersuchung der Rudolf Keller Verkehrsingenieure GmbH, Ergebnisbericht Stand Januar 2022 ist Teil des Abwägungsmaterials. Sie enthält sehr umfangreiche Betrachtungen für das Plangebiet selbst und für bestimmte Verkehrswege in der Nachbarschaft.
Die Verkehrsuntersuchung baut auf dem Mobilitätskonzept Stand Juni 2021 auf, welches ebenfalls von der Rudolf Keller Verkehrsingenieure GmbH erstellt wurde und Teil des Abwägungsmaterials ist.
Beide Untersuchungen sind gut strukturiert und die Sachverhalte sind verständlich beschrieben.
Hierzu führen wir aus:
1 Untersuchungsbereiche in Poll und Deutz
Aus den Verkehrszahlen wird erkennbar, dass die Planung ein hohes Konfliktpotenzial für die schutzbedürftige Nachbarschaft in Poll und Deutz birgt.
Beide Stadtteile sind bereits ohne Planung des Deutzer Hafens heute und auch im Prognosefall 2035 („Nullfall“) in Teilen erheblich verkehrs- und lärmbelastet. Die Verkehrsuntersuchung stellt bei der Betrachtung der Verkehrsbelastungen für den Prognose-Nullfall und Planfall 1 auf Seite 26 kennzeichnend fest: „Die im Prognose-Nullfall und im Prognose-Planfall ermittelte Mehrbelastung der südlichen Siegburger Straße (südlich der Straße Am Schnellert) kann das bestehende Straßennetz nicht aufnehmen.“
Nach Umsetzung der Planung Deutzer Hafen („Planfall 1“) ist für beide Stadtteile eine erhebliche Veränderung der Verkehrssituation und damit auch der Verkehrslärmsituation zu erwarten. Dies betrifft nicht nur die unmittelbar angrenzenden Nachbargrundstücke zum Plangebiet, sondern auch weiter entfernt liegende Bereiche mit schutzbedürftigen Nutzungen.
Seitens Poller BürgerInnen wird bemängelt, dass in der Verkehrsuntersuchung eine ausführliche Darstellung zum Verkehrsaufkommen in Deutz und Poll nicht offengelegt wird. Insbesondere für gravierend betroffene Straßen in Alt-Poll, wie z.B. Alfred-Schütte-Allee, Maifischgasse, Poller Hauptstraße und Poller Damm, oder auch Am Altenberger Kreuz und in Deutz am Gotenring und auf der Mindener Straße liegen keine Verkehrszahlen für den Prognose-Nullfall, Planfall 1 und Planfall 2+8 vor.
Das Konfliktpotenzial einerseits und die Raumbedeutsamkeit der Planung andererseits sind hinreichend bekannt. Daher gehört auch eine entsprechend umfassende Betrachtung und Darstellung der Verkehrssituation in der Nachbarschaft zum erforderlichen Abwägungsmaterial des Bebauungsplanverfahrens gem. §2 Absatz 3 BauGB, welches in dem Fall nicht vorliegt. Die Poller BürgerInnen regen an, den Untersuchungsbereich des Verkehrsgutachtens auszudehnen, so dass (mindestens) die angrenzenden Stadtteile in Poll und Deutz mit allen wesentlichen Verkehrsstraßen vollständig erfasst und dargestellt sind.
2 Ermittlung der planbedingten motorisierten Individualverkehre (MIV)
In der Verkehrsuntersuchung wird lt. Anhang 1 der MIV-Anteil bei Bewohnern mit 26% angesetzt. Als Quelle wird die Studie Mobilität in Deutschland (MiD) von 2017 erwähnt. Die Poller BürgerInnen bezweifeln, dass dieser Ansatz für das Planvorhaben geeignet ist.
Das Verkehrsgutachten lehnt die Wohnbebauungsschlüssel für Verkehr an die Wohnbebauung in Deutz an. Diese Anlehnung ist nach unserer Ansicht nicht gerechtfertigt. Die Anwohner in dem sehr verwinkelten Deutz haben ein sehr großes ÖPNV-Angebot und verfügen über ein sehr dichtes Einkaufsangebot für den täglichen Bedarf mit kurzen Verkehrswegen. Dieser Umstand führt zu einem stark reduzierten Bedarf an motorisiertem Verkehr. Der Gebietscharakter des geplanten Deutzer Hafens entspricht nicht dem des heutigen Stadtteils Deutz, vielmehr ist die Planung aufgrund des hohen Wohn- und Freizeitwerts und der recht großzügigen Platzverhältnisse eher mit dem Gebietscharakter des benachbarten Stadtteils Poll vergleichbar.
Lt. den Kölner statistischen Nachrichten von 1/2019 (Blatt 16 Seite 174) waren in Köln in 2017 im Schnitt 363 Privat- PKW je 1.000 Einwohner zugelassen Das entspricht einem MIV-Anteil von 36,3% in Gesamt-Köln. Im Stadtteil Deutz lag der MIV-Anteil bei unter 30%, in Poll bei 40% – 50%.
Der angesetzte MIV-Anteil von 26% weicht von den vorliegenden Tatsachen erheblich ab. Die vorgenommene Anlehnung ist nicht geeignet, um eine sichere Prognose zu erzeugen. Die Abweichung ist gravierend und hat unmittelbar Einfluss auf das Ergebnis der Verkehrsuntersuchung.
Die Poller BürgerInnen regen an, alle MIV Ansätze in der Verkehrsuntersuchung zu überprüfen und den Tatsachen entsprechend zu korrigieren.
3 Modal-Split Szenarien
In dem Mobilitätskonzept sind drei Modal-Split Szenarien erarbeitet, in denen die Annahme verankert ist, dass ein von der Wegelänge abhängiger Anteil an Wegen des motorisierten Individualverkehrs (MIV), aufgrund der Umsetzung der für die einzelnen Verkehrsmittel erarbeiteten Massnahmenkonzepte, auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV) verlagert werden kann. Zur Ermittlung der maßgebenden Verkehrsmengen in der Verkehrsuntersuchung wurde das Szenario 1 (kurzfristig umsetzbar) verwendet.
Szenario 1 sieht die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept und die Erschließung des Deutzer Hafens durch eine neue Buslinie 150 vor, aber keine Veränderung der Stadtbahnanbindung und kein Anschluss an die S-Bahn. Man erwartet dadurch
Verlagerung von 20% der sehr kurzen MIV-Wege (<2 km) zum Fußverkehr,
Verlagerung von 15% der kurzen MIV-Wege (<5 km) zum Radverkehr,
Verlagerung von 5% der langen MIV-Wege (>5 km) zum ÖV.
Die Poller BürgerInnen begrüßen die anvisierte Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Die Grundlagen und Annahmen im Mobilitätskonzept und in der Verkehrsuntersuchung werden nach unserer Auffassung jedoch nicht nachvollziehbar hergeleitet und sind nicht plausibel. Es finden sich im Mobilitätskonzept und auch in der Verkehrsuntersuchung keine konkreten Ausführungen, wie diese %-Zahlen der Verlagerung tatsächlich erreicht werden sollen. Auch fehlen Angaben zur Prognosesicherheit.
4 Kennwerte der Verkehrserzeugung
Auch sind die angesetzten Kennwerte der Verkehrserzeugung des Deutzer Hafens lt. Anhang 1 der Verkehrsuntersuchung nicht nachvollziehbar und führen nach Einschätzung der Poller BürgerInnen zu einer Unterschätzung des tatsächlich zu erwartenden Verkehrsaufkommens.
Zum Beispiel werden in Anhang 1, Seite 102 bei der Kategorie Gewerbe (Büro) für den Wirtschaftsverkehr Ansätze gewählt, die von der Tendenz eher die untere Grenze der dort genannten Bandbreiten wiederspiegeln. Die Untersuchung kommt mit diesen Ansätzen auf 4962 Kfz-Fahrten je Werktag. Würde man hingegen die Mittelwerte der Bandbreiten ansetzen, resultieren daraus bereits 8300 Kfz-Fahrten, bei Verwendung der Maximalwerte würden sich sogar 13354 Kfz-Fahrten ergeben.
Bei vielen weiteren Kategorien sind die Ansätze ebenfalls nicht hergeleitet und spiegeln eher eine untere Abschätzung der zu erwartenden Fahrbewegungen wieder, was eine entsprechend hohe Prognoseunsicherheit nach sich zieht.
5 Verkehrsverteilung
Zur Verkehrsverteilung wird in der Planfallvariante 1 der Verkehrsuntersuchung angenommen, dass der Deutzer-Hafen-Verkehr überwiegend in Richtung Norden abfließt und nur ca. 30% in Richtung Süden durch Poll. Auch diese Annahme wird in dem Abwägungsmaterial nicht ausreichend hergeleitet und begründet und kann daher von den Poller BürgerInnen nicht nachvollzogen werden. Zwar ist erkennbar, dass sich die Ansätze an den heutigen Fahrbeziehungen des Stadtteils Deutz und am Nachbargewerbe des Deutzer Hafens orientieren. Es fehlt aber eine konkrete Herleitung, weshalb diese Daten für den Deutzer Hafen geeignet sein sollen und welche Korrekturwerte im Sinne der Prognosesicherheit ggf. in Ansatz zu bringen sind.
6 Verkehrseingangsdaten insgesamt
Gerade wenn ein einheitlicher anerkannter wissenschaftlicher Standard nicht existiert, sind die Annahmen und die Berechnungsmethodik – insbesondere in komplexen Abhängigkeitsgeflechten wie im vorliegenden Fall – in geeigneter Weise darzustellen und zu begründen. Wenn sich ein Plangeber auf die Ergebnisse einer vorgelegten Untersuchung stützt und darauf die weitere Planung ausrichtet, muss diese Untersuchung in sich klar, nachvollziehbar und hinreichend transparent sein.
Sowohl das Mobilitätskonzept, als auch die Verkehrsuntersuchung leiden nach Auffassung der Poller BürgerInnen an solcher Klarheit, Nachvollziehbarkeit und Transparenz. Selbst fachkundige Personen der Poller BürgerInnen können auf Basis der Angaben im Abwägungsmaterial die entsprechenden Sachverhalte nicht plausibel nachvollziehen.
Beispielhaft fehlen für den Analyse-Fall belastbare Zählwerte für die Alfred-Schütte-Allee, Maifischgasse, Poller Hauptstraße, Poller Damm, Auf dem Sandberg und für die Auf- und Abfahrten an der Autobahnanschlussstelle Poll.
Insgesamt steht somit in Zweifel, dass mit den Ausgangswerten und Annahmen des Mobilitätskonzeptes und der Verkehrsuntersuchung vom Plangeber eine qualifizierte und belastbare Verkehrsplanung aufgebaut werden kann. Vielmehr sieht es so aus, dass sich mit den gewählten Ansätzen für Poll eher eine untere Abschätzung der zu erwartenden Verkehrsaufkommen ergibt.
Da auch die Verkehrslärmprognose der Fa. ADU Cologne auf die Daten des Verkehrsgutachtens aufbaut, hat dies in der Folge auch eine Unterschätzung der planbedingten Verkehrslärmauswirkungen und der daraus abgeleiteten Maßnahmen zum aktiven und passiven Lärmschutz im Plangebiet und in der Nachbarschaft zum Plangebiet zur Folge.
Die Poller BürgerInnen regen an, das Mobilitätskonzept und das Verkehrsgutachten nachzubessern. Die Herleitung der Verkehrsaufkommen und der Verkehrsaufteilung ist transparent und nachvollziehbar darzustellen. Auch sollten die Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung der Modal-Split Szenarien konkreter beschrieben und entsprechende Maßnahmen festgesetzt werden. Dabei ist im Hinblick auf die Planungssicherheit auch zu untersuchen, was passiert, wenn die getroffenen Annahmen nicht oder nur teilweise eintreten werden.
7 Prognose-Nullfall
Die Prognose-Planfälle bauen auf dem Prognose-Nullfall auf. Es werden verschiedene Entwicklungen im Umfeld des Plangebietes namentlich genannt, die für den Prognose-Nullfall berücksichtigt wurden. Jedoch fehlen hierzu nachvollziehbare Zahlen, sodass die Eingangsdaten für den Prognose-Nullfall nicht auf Plausibilität geprüft werden können. Dies stellt einen erheblichen Mangel dar.
Die Poller BürgerInnen regen an, die Eingangsdaten für die in Kapitel 4.2.1 auf Seite 20 genannten Entwicklungen im Umfeld des Bauvorhabens offenzulegen, damit eine Plausibilitätsprüfung vorgenommen werden kann.
8 Prognose-Planfall 1
Das Verkehrsgutachten geht im Prognose-Planfall 1 davon aus, dass der Bau eines neuen Stadtteils mit ca. 7.000 Bewohnern und 7.000 Arbeitsplätzen bereits ohne jegliche Verkehrsmaßnahmen zu einer ungewöhnlichen Reduktion von 1.500 Fahrten/Tag auf der Alfred- Schütte-Allee (unmittelbar südlich Am Schnellert) führen wird, obwohl diese Strecke (Alt-Poll) die zweitkürzeste und womöglich zweitattraktivste Strecke zwischen Deutzer Hafen und Autobahnanschlussstelle Poll darstellt. Das Gutachten präsentiert diesen unerklärlichen Verkehrsrückgang von 1.500 Fahrzeugen/Tag als Ergebnis einer „schwarzen Box“. Die Basis dafür wird nicht mit konkreten Zahlen belegt, sodass auch hier die Eingangsdaten und die Ergebnisse nicht nachvollziehbar sind und auch nicht theoretisch von einem dritten Fachexperten kontrollierbar oder rekonstruierbar sind. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse des Planfalls 1 der Logik und allen veröffentlichten und offengelegten Daten und Sachverhalten erheblich widersprechen.
Wir regen an, auch für den Prognose-Planfall 1 nachvollziehbare und plausible Daten offen zu legen und eine entsprechend ausreichende Frist anzubieten, in der die Anwohner mit ihren Fachleuten das Zahlenmaterial und die Ergebnisse analysieren und bewerten können.
9 Wirksamkeit der Planfallvariante 2+8
In der Verkehrsuntersuchung werden Planfallkombinationen betrachtet mit dem Ziel, die Siegburger Straße im Bereich der Ortsdurchfahrt Poll vom Durchgangsverkehr merklich zu entlasten. Laut Verkehrsuntersuchung wird die Planfallvariante 2+8 als Vorzugsvariante weiterverfolgt. Diese Variante ist eine Kombination aus Umgestaltung der Siegburger Straße in Poll (Planfall 2) verbunden mit der Ertüchtigung Im Hasental / Östlicher Zubringer (Planfall 8). Vereinfacht gesagt soll die Durchfahrt über die Siegburger Straße zur A4 unattraktiver werden und die Durchfahrt über Hasental / Östlicher Zubringer zur A4 soll attraktiver werden.
Nach Auffassung der Poller BürgerInnen wird in der Verkehrsuntersuchung nicht ausreichend nachvollziehbar hergeleitet und begründet, wieso die Planfallvariante 2+8 zu den genannten Verkehrszahlen führen sollte. Wir haben aufgrund unserer Ortskenntnis erhebliche Zweifel, dass die gesetzten Ziele mit den dargestellten Maßnahmen auch nur annähernd erreicht werden können.
Es dürfte unstrittig sein, dass Verkehrsteilnehmer als Durchfahrtstrecke zwischen Plangebiet Deutzer Hafen und A4 diejenige Fahrstrecke wählen werden, die nach Lage der Dinge am attraktivsten erscheint. Dabei spielen u.a. die Fahrzeit, die Wegstreckenlänge und auch bekannte Stauzonen eine wesentliche Rolle für die Wahl oder Abwahl bestimmter Fahrstrecken.
Die Verkehrsuntersuchung verkennt nach Auffassung der Poller BürgerInnen die tatsächlichen Verhältnisse vor Ort. Sie unterstellt, dass die Verkehrsteilnehmer nach Umsetzung der Planfallvariante 2+8 bevorzugt über Im Hasental / Östlicher Zubringer die Verbindung zur A4 aufsuchen werden.
Jeder ortskundige Anwohner weiß, dass sich auf der A4 an Werktagen morgens und abends der Verkehr rund um die Rodenkirchener Brücke staut. Daher besteht ein großes Interesse aller Verkehrsteilnehmer, diese Staustrecke soweit wie möglich abzukürzen. Dies hat zur Folge, dass auch nach Umsetzung der Planfallvariante 2+8 die Strecken a) Siegburger Straße und b) Alt-Poll über die Alfred-Schütte-Allee ff. und c) Kaltenbornweg weiterhin als attraktive Fahrstrecken berücksichtigt werden.
Darauf geht die Verkehrsuntersuchung nicht ein. Die Stausituation rund um die Rodenkirchener Brücke ist in der Verkehrsuntersuchung nicht erwähnt und dargestellt. Die Verkehrsuntersuchung geht vielmehr nur von den DTV-Werten aus, also von durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken über 24h, welche Verkehrsspitzen und Verkehrsstaus in keiner Weise berücksichtigen.
Somit werden in der Verkehrsuntersuchung die tatsächlichen örtlichen Verhältnisse und damit der spezifische Einzelfall nicht reflektiert. Das angestrebte Ziel der Planfallkombination 2+8 kann nicht erreicht werden, da die Strecke Im Hasental / Östlicher Zubringer durch die Staus im Bereich Rodenkirchener Brücke nicht die gewünschte Attraktivität erreichen kann.
Es steht daher in Zweifel, dass sich die vorliegende Untersuchung als zuverlässige Prognosegrundlage für die planbedingten Verkehrsauswirkungen und die damit einhergehende, prognostizierte Lärmbelastung eignet.
Daran ändert auch nichts, dass bereits ein Ausbau der A4 im Bereich der Rodenkirchener Brücke diskutiert wird, da zum heutigen Zeitpunkt weder eine finale Planung, noch die Umsetzung, die Art der Ausführung oder der Zeithorizont dieses Vorhabens feststehen. Die Planung Deutzer Hafen muss daher planerische Lösungen entwickeln, die auch unabhängig vom Ausbau der Rodenkirchener Brücke funktionieren.
Auch wird von den Poller BürgerInnen angezweifelt, dass die geplanten verkehrlichen und baulichen Maßnahmen an der Siegburger Straße lt. Planfall-2 ausreichen, damit die Verkehrsteilnehmer diese Strecke in dem in der Verkehrsuntersuchung skizzierten Umfang meiden werden. Denn speziell der Planfall 2 stellt keine wesentliche Veränderung gegenüber der heutigen Situation auf der Siegburger Straße dar. Vielmehr soll die heutige Situation durch wenige bauliche Maßnahmen in Verbindung mit intelligenten Ampeln mit Vorrangschaltung für den ÖPNV ergänzt werden. Dabei wird aber übersehen, dass sich schon heute die Radfahrer, der ÖPNV und die Kfz auf der engen Strecke arrangieren und insbesondere der ÖPNV faktisch bereits eine Bevorrechtigung genießt.
Aus der Verkehrsuntersuchung lässt sich nicht nachvollziehen,
weshalb die Siegburger Straße nach Umsetzung von Planfall 2 derart unattraktiv werden sollte, dass ein großer Teil der Verkehrsteilnehmer vom/zum Plangebiet lieber eine ca. 4,5 km längere Fahrstrecke und eine zusätzliche Staustrecke auf der A4 in Kauf nehmen sollten, verbunden mit einem erheblichen Zeitverlust,
warum es trotz des erheblichen Verkehrsaufkommens vom Deutzer Hafen von ca. 22.800 Kfz-Fahrten pro Werktag durch die Maßnahmen lt. Planfallkombination 2+8 gar zu einer deutlichen Verkehrsreduzierung von über 20% auf der Siegburger Straße in Poll gegenüber dem Prognose-Nullfall kommen sollte.
Die Verkehrsuntersuchung verkennt nach Ansicht der Poller BürgerInnen auch hier die tatsächlichen örtlichen Verhältnisse. In der Folge werden die Auswirkungen der Planfallmaßnahmen 2 und 8 stark überschätzt. Nach Ansicht der Poller BürgerInnen handelt sich bei den Ergebnissen der Verkehrsuntersuchung eher um ein Wunschdenken.
Eine beachtliche Verletzung des § 2 Abs. 3 BauGB liegt nach § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BauGB vor, wenn die von der Planung berührten Belange, die dem Plangeber bekannt sind oder hätten bekannt sein müssen, in wesentlichen Punkten nicht zutreffend ermittelt oder bewertet worden sind und der Mangel ganz offensichtlich für das Ergebnis des Bebauungsplanverfahrens von relevantem Einfluss ist.
Dies ist vorliegend der Fall, denn die örtlichen und verkehrlichen Verhältnisse inkl. Stauzonen sind hinreichend bekannt und werden schon in den Medien regelmäßig diskutiert. Trotz dieser Kenntnis sind sie in der Verkehrsuntersuchung unzureichend reflektiert.
Eine Prognose hat sich immer an den jeweiligen konkreten Umständen zu orientieren, die für den jeweils vorherzusagenden Wert bedeutsam sind. Dies gilt auch für die Bestimmung des ungünstigsten Falles, den die Prognose gegebenenfalls abbilden muss, um auf der sicheren Seite zu liegen.
Vgl. OVG NRW, Urteil vom 5. Dezember 2017 – 10 D 97/15.NE
Nach Auffassung der Poller BürgerInnen verfehlt das vorliegende Verkehrsgutachten diese Anforderungen. Die Fehler sind offensichtlich und auf das Ergebnis von Einfluss. Daher steht in Zweifel, dass die Verkehrsuntersuchung mit der dort vorgestellten Prognose und Planung als Abwägungsmaterial für den Bebauungsplan geeignet ist.
Die Poller BürgerInnen regen an, die Verkehrsuntersuchung umfangreich nachzubessern, damit eine sachgerechte Abwägung stattfinden kann. Dabei sind die Planfälle 2 und 8 genauer zu definieren und zu untersuchen. Es ist im Detail transparent und nachvollziehbar herzuleiten, wie sich die genannten Verkehrszahlen für den Prognose-Planfall ergeben. Die verkehrsbaulichen Maßnahmen für die Planfälle 2 und 8 sind zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen und festzusetzen. Ziel der Maßnahmen muss es sein, die gewünschte Verkehrsreduzierung auf der Siegburger Straße auch tatsächlich sicherzustellen und keine neuen Schleichwege wie z.B. über Alt-Poll entstehen zu lassen.
10 Verkehrsentwicklung in Alt-Poll
Mit Alt-Poll ist in dieser Stellungnahme das Poller Stadtgebiet zwischen Siegburger Straße und der Alfred-Schütte-Allee bzw. den Rheinanlagen gemeint.
Die Verkehrsuntersuchung enthält keine detaillierten Ausführungen für Alt-Poll. Aus den wenigen Daten im Kartenmaterial der Verkehrsuntersuchung läßt sich ablesen, dass die Planer nach Umsetzung der Planvariante 2+8 von einer Verkehrsreduzierung auf der Alfred-Schütte-Allee und angrenzende Straßen in Alt-Poll ausgeht.
Die Poller BürgerInnen haben erhebliche Zweifel an der Richtigkeit dieser Prognose.
Es ist ohne Weiteres für jedermann erkennbar, dass ein Vorhaben von der Dimension des Deutzer Hafens mit geplanten 7.000 Einwohnern und zusätzlichen 7.000 Arbeitskräften mit erheblichen nachbarschaftlichen Auswirkungen in der direkt angrenzenden Nachbarschaft Alt-Poll verbunden sein wird. Daher gehört zunächst eine entsprechend detaillierte Betrachtung zum erforderlichen und unverzichtbaren Abwägungsmaterial eines solchen raumbedeutsamen Bebauungsplanverfahrens. Dies fehlt in der Verkehrsuntersuchung.
Seitens der Poller BürgerInnen besteht große Sorge, dass Alt-Poll nach Realisierung des Plangebietes Deutzer Hafen verstärkt als Durchfahrtstrecke zwischen dem Plangebiet und der A4, sowie den weiter südlich gelegenen Stadtteilen genutzt wird.
Die teilweise engen Straßen des ehemaligen Fischerdorfs Alt-Poll werden bereits heute von vielen Autofahrern als Schleichweg oder zur Umfahrung von Verkehrsstaus genutzt. Für die Anwohner und auch für die Kinder auf dem Weg zur Alt-Poller Schule und zum Kindergarten ist das eine hohe Belastung und auch Gefährdung. Die Verkehrsuntersuchung verkennt offenbar das verkehrliche Dilemma, mit dem die Alt-Poller Anwohner bereits heute konfrontiert sind. Trotz der engen Straßen scheint Alt-Poll für viele Verkehrsteilnehmer eine attraktive Fahrstrecke zu sein und es ist zu befürchten, dass nach Umsetzung des Planvorhabens Deutzer Hafen viele weitere Verkehrsteilnehmer hinzukommen werden.
Aufgrund der Ortskenntnis der Poller BürgerInnen ist sehr wahrscheinlich, dass Alt-Poll gerade nach Realisierung der Planvariante 2+8 (= beabsichtigte Unattraktivität der Siegburger Straße) nochmals attraktiver wird als Schleichweg zwischen Deutzer Hafen und Autobahn. Weder dieser Umstand wird in der Verkehrsuntersuchung reflektiert, noch die vorstehend beschriebene Stauproblematik auf der Rodenkirchener Brücke.
Dadurch kommt die Verkehrsuntersuchung erkennbar fehlerhaft zu dem Ergebnis, dass in Alt-Poll das Verkehrsaufkommen beim Planfall 2+8 gegenüber dem Prognose Nullfall sogar sinken soll. Für die Alfred-Schütte-Allee wird eine Reduzierung um 1200 Fahrbewegungen prognostiziert.
Nach Ansicht der Poller BürgerInnen weist die Verkehrsuntersuchung für Alt-Poll insgesamt ein erhebliches Ermittlungs- und Bewertungsdefizit auf. Die Ergebnisse sind nicht plausibel.
Die Poller BürgerInnen regen an, die Verkehrsuntersuchung zu erweitern und zu verbessern. Die Verkehrsauswirkungen in Alt-Poll sind im Detail zu untersuchen. Dabei sollte eine Einzelfallbetrachtung erfolgen, die den tatsächlichen örtlichen und verkehrlichen Verhältnissen in Alt-Poll und im weiteren Verkehrsumfeld gerecht wird. Eine ‚reguläre‘ Verkehrsprognose mit DTVWerten über 24h und ohne die Berücksichtigung der konkreten örtlichen Verhältnisse und Stauzonen ist nicht ausreichend und wird zu keinen tragfähigen Ergebnissen führen können.
Poll mit den Poller Wiesen entlang der Alfred-Schütte-Allee dient den Anwohnern seit jeher als Rückzugs- und Erholungsraum. Die Poller Wiesen gelten ohnehin als Naherholungsgebiet für den gesamten Kölner Raum. Während im Plangebiet Deutzer Hafen lt. Planung die Alfred-Schütte-Allee vorbildhaft für den motorisierten Verkehr – und damit insbesondere für motorisierte Besucher aus ganz Köln – gesperrt wird, um die Poller Wiesen entlang des Hafengebiets optimal als Erholungsraum nutzen zu können, sollen die Poller Anwohner auf ihrem Abschnitt der Alfred-Schütte-Allee künftig den gesamten motorisierten Wiesen-Besucherandrang aus ganz Köln ausgesetzt werden, der sich bisher auf die gesamte Strecke der Alfred-Schütte-Allee verteilt hatte.
Diese eigennützige Verschiebung der Verkehrsbelastungen aus dem Deutzer Hafen nach Poll, um den eigenen Bereich der Wiesen „faktisch“ zu einer nahezu privaten Idylle und Vorzeigelandschaft für die eigenen Anwohner und Mieter zu machen, widerspricht jeglichem gerechten Abwägungsgebot.
Die Poller BürgerInnen regen an, ein Gesamtkonzept zur Sicherung und Aufwertung der Poller Wiesen am Deutzer Hafen und in Poll zu erstellen. Es sind Lösungen zu erarbeiten, die die gesamten Poller Wiesen behandeln, statt eigene Interessen selektiv durchzusetzen.
Das Verkehrsgutachten berücksichtigt nicht zutreffend die zu erwartenden Verkehrsbelastungen auf auf den naheliegenden Schleichwegen durch Alt-Poll.
Zwar ist zur Reduzierung von Verkehren aus dem Plangebiet Deutzer Hafen nach Alt-Poll vorgesehen, dass es von der Quartierstraße zur Straße Am Schnellert nur eine Linksabbiegerspur geben soll. Diese Maßnahme kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die weiteren Verbindungen nach Alt-Poll über den Poller Kirchweg und über die Alfred-Schütte-Allee erhalten bleiben sollen. Damit fällt es den Verkehrsteilnehmern leicht, bei Bedarf jederzeit über Alt-Poll zu fahren.
Hinzu kommt, dass im Plangebiet Deutzer Hafen nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung stehen werden. Somit werden viele Besucher versuchen, entlang der Alfred-Schütte-Allee in Poll Parkplätze zu finden. Auch dies wird in der Verkehrsuntersuchung vernachlässigt und es finden sich keine Ableitungen und planerische Empfehlungen, um diesem Umstand zu begegnen.
Die Poller BürgerInnen regen an, die historischen Rückzugs- und Erholungsräume in Alt-Poll nachhaltig zu sichern und negative planbedingte Auswirkungen vom Deutzer Hafen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Selbst bei moderaten Verkehrsbelastungen lt. Verkehrsprognose sollten trotzdem nachbarschützende Maßnahmen entwickelt werden, die einen Durchgangsverkehr zwischen dem Plangebiet und der A4 wirksam unterbinden. Dafür bieten sich beispielsweise verkehrsbeschränkende Maßnahmen für den motorisierten Individualverkehr im Bereich der Alfred-Schütte-Alle, Poller Damm und Im Wasserfeld an. Nur der ÖPNV und Radfahrer sollten weiterhin die genannten Strecken nutzen können.
Wir regen auch an, diese Maßnahmen bereits jetzt zu entwickeln und frühzeitig umzusetzen und nicht abzuwarten, bis in Alt-Poll erst erhebliche negative Verkehrseinwirkungen eingetreten sind, die ein Einschreiten erforderlich machen.
Als Positiv-Referenzbespiel sei hier die Milchmädchensiedlung in Poll genannt. Dort hat man durch verkehrsbeschränkende Maßnahmen den Durchgangsverkehr unterbunden und gute Wohnverhältnisse und Erholungsräume sichergestellt.
13 ÖPNV-Verbindungen
Das Mobilitätskonzept und die Verkehrsuntersuchung nennen für den Deutzer Hafen gute ÖPNV Ansätze, die von den Poller BürgerInnen sehr begrüßt werden. Wir denken aber, dass es noch einige Optimierungsmöglichkeiten gibt.
Wir regen an, dass die guten ÖPNV Ansätze für den Deutzer Hafen in ein gesamtheitliches, stadtteilübergreifendes ÖPNV-Konzept überführt werden, mit dem Ziel, Synergieeffekte zu nutzen und das ÖPNV Angebot für die BürgerInnen insgesamt zu verbessern. Das Deutzer Hafen Projekt bietet eine großartige Chance, als Katalysator für eine weitreichende ÖPNV Stärkung zu dienen.
Diese ÖPNV Stärkung sehen wir als sehr wichtig an, damit die im Mobilitätskonzept genannten Modal-Split-Szenarien mit den dort angegebenen %-Zahlen der Verlagerung sowohl im Deutzer Hafen als auch darüber hinaus erreicht werden können und die motorisierten Individualverkehre mittel- und langfristig spürbar abnehmen.
Wir halten es für sehr wünschenswert, wenn im Zusammenhang mit der Planung Deutzer Hafen auch eine gute ÖPNV Anbindung an die linke Rheinseite realisiert wird. Nach unserer Erfahrung ist das bisherige Fehlen einer solchen Verbindung ein wesentlicher Grund für die Erzeugung von hohem motorisierten Individualverkehr. Es gibt kaum eine Möglichkeit, die linksrheinischen gegenüberliegenden Stadtteile, beispielsweise die Südstadt und Bayenthal mittels ÖPNV komfortabel zu erreichen. Daher wird die Fahrt mit dem eigenen Kfz vorgezogen.
Auch für die Buslinien regen wir eine Gesamtbetrachtung an, die über den Deutzer Hafen hinausgeht. Im Mobilitätskonzept ist ausgeführt, dass die Buslinie 150 einen neuen Verlauf erhalten soll, mit drei neuen Haltestellen im Quartier Deutzer Hafen. Die Buslinie soll dabei eine direkte Verknüpfung zum Bahnhof Köln-Messe/Deutz und weiter darüber hinaus bis Köln-Mülheim sowie zur Buslinie 159 im Bereich Schüttewerk herstellen. Wie die künftige Streckenführung der Buslinien 150 und 159 genau vorgesehen wird, ist nicht erkennbar.
In Poll verkehrt derzeit nur die Buslinie 159 und verbindet Poll mit Kalk und Mülheim. Nach Ansicht der Poller BürgerInnen wäre eine Verbesserung des Angebotes sehr wünschenswert, um auch andere Stadtteile und Ziele wie z.B. den Bf Deutz komfortabel zu erreichen.
Gleichzeitig sind die derzeitigen Gelenkbusse der Linie 159 problematisch für Alt-Poll. Diese sind in Alt-Poll nur mit sehr wenigen Fahrgästen besetzt, für die auch ein normaler Bus vollumfänglich ausreichen würde. Sie verkehren tagsüber im 10 min Takt und befahren die Poller Hauptstraße teils in beide Fahrtrichtungen. Die Gelenkbusse bleiben in den engen Straßen von Alt-Poll oft stecken. Teils fahren sie über die Bürgersteige, so z.B. an der Ecke Maifischgasse / Weingartengasse, was zu einer Gefährdung für die Fußgänger führt und zu Erschütterungen in den angrenzenden Häusern. Zudem dürfte es höchst unwirtschaftlich und wenig nachhaltig sein, fast leere Gelenkbusse in Alt-Poll verkehren zu lassen.
Daher regen wir insgesamt an:
Überführung der ÖPNV Ansätze für den Deutzer Hafen in ein gesamtheitliches, stadtteilübergreifendes ÖPNV-Konzept
Prüfung einer guten ÖPNV Anbindung an die linke Rheinseite, ggf. nochmalige Betrachtung ob innerhalb der nächsten 10 Jahre eine neue Rheinbrücke auch mit KVBVerbindung realisiert werden kann.
Einbeziehung der alten Hafenbahn-Trasse in die langfristigen ÖPNV Überlegungen, z.B. als Bus-Trasse, falls eine Nutzung als Stadtbahn-Trasse nicht möglich sein sollte.
Erstellung eines Gesamtkonzepts Bus mit optimal synchronisierten Fahrstrecken der Buslinien 150 und 159. Einbeziehung der engen Straßenverhältnisse und ggf. Durchfahrtbeschränkungen in Alt-Poll.
Prüfung, die Buslinie 159 künftig nicht mehr über die Salmstraße in Richtung Alfred- Schütte-Allee zu führen, sondern über die Siegburger Straße und Am Schnellert zur Alfred- Schütte-Allee. Das hätte den Vorteil, dass das Plangebiet Deutzer Hafen an beide Buslinien 150 und 159 angebunden wäre und gleichzeitig in Alt-Poll auf den teils engen Straßen eine Entlastung stattfindet.
Alternative Prüfung, die Buslinie 150 (keine Gelenkbusse) über Alt-Poll zu führen und dafür die Buslinie 159 (Gelenkbusse) hier herauszunehmen. Die Zusammenführung der beiden Buslinien könnte dann z.B. im Bereich der Umsteigehaltestelle Salmstraße erfolgen.
B) Schalltechnische Untersuchung der ADU Cologne – Institut für Immissionsschutz GmbH, Stand Februar 2021; inkl. Anhängen
Auch die schalltechnische Untersuchung enthält sehr umfangreiche Betrachtungen für das Plangebiet und für die angrenzende Nachbarschaft. Es ist gut strukturiert und die Sachverhalte sind verständlich beschrieben.
Die schalltechnische Untersuchung ist auf dem Stand vom Februar 2021, während die Verkehrsuntersuchung den Stand Januar 2022 enthält.
Hierzu führen wir aus:
1 Straßenverkehrslärm
In der schalltechnischen Untersuchung wird der Straßenverkehrslärm nach der Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen, RLS-90 ermittelt. Diese war zum Zeitpunkt der Erstellung des schalltechnischen Gutachtens noch in Kraft. Am 1. März 2021 wurde die RLS-90 durch die RLS-19 ersetzt. Die Ermittlung des Straßenverkehrslärms in der vorliegenden schalltechnischen Untersuchung erfolgt somit auf einer (inzwischen) ungültigen Grundlage.
Im Vergleich der DTV-Eingangswerte (durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke) weichen die Straßenverkehrslärmuntersuchung und die Verkehrsuntersuchung voneinander ab, beispielsweise
Streckenabschnitt Siegburger Straße direkt südlich der Eisenbahnbrücke
Bei vielen weiteren Streckenabschnitten im Untersuchungsbereich zeigen sich ebenfalls Abweichungen.
Da die Verkehrslärmberechnung auf keiner aktuellen Richtlinie basiert und auch nicht auf aktuellen Verkehrsdaten, ist sie folglich nicht (mehr) als Abwägungsmaterial für den Bebauungsplanentwurf geeignet. Auch die darauf aufbauenden Schallschutzmaßnahmen im Plangebiet und die Anspruchsermittlung für Schallschutzmaßnahmen an Immissionsorten in der Nachbarschaft sind in der Folge nicht mehr aktuell.
Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die vorstehenden Ausführungen unter Ziffer A. zum Verkehrsgutachten. Es bestehen insgesamt Zweifel an der Plausibilität der Ausgangswerte und Annahmen des Mobilitätskonzeptes und der Verkehrsuntersuchung. Mit den gewählten Ansätzen ergibt sich unseres Erachtens eher eine untere Abschätzung der zu erwartenden Verkehrsaufkommen. Dies führt in der Folge auch zu einer Unterschätzung der Verkehrslärmauswirkungen und der daraus abgeleiteten Maßnahmen.
Wir regen an, zunächst die Verkehrsuntersuchung und anschließend die Straßenverkehrslärmuntersuchung zu aktualisieren.
2 Schienenverkehrslärm
In der Schienenverkehrslärmbetrachtung wurden u.a. die KVB-Linien und die DB Strecken 2641 (Abschnitt Köln Südbrücke – Köln-Kalk) und 2656 (Abschnitt Köln Südbrücke – Köln Gremberg- Nord) berücksichtigt.
Seitens der Poller BürgerInnen besteht die Sorge, dass nach Realisierung der bis zu 80 m hohen Gebäude im südlichen Bereich des Plangebiets der Schienenverkehrslärm ausgehend von den DB Strecken reflektiert wird und zu einer Überhöhung der Geräuscheinwirkungen in Köln-Poll führt. Betroffen sind insbesondere die nahen Wohnbereiche im Poller Kirchweg, Raiffeisenstraße, Krückelstraße, Allerseelenstraße, An den Maien ff. Diese Nachbarn haben allesamt ein schutzwürdiges Interesse.
In der Untersuchung wird zwar pauschal für alle Lärmarten gesagt, dass ein Geländemodell erstellt wurde und auch Reflexionen berücksichtigt werden. Diese pauschale Angabe reicht aber hier nicht aus, um eine zutreffende und vollständige Ermittlung dieses erheblichen Sachverhalts vorzunehmen und in nachvollziehbarer Weise abzuwägen.
In der schalltechnischen Untersuchung fehlt eine konkrete Untersuchung und Darstellung der oben genannten Lärmreflexionen. Denn es ist aufgrund der Gebäudehöhen und damit einhergehender Reflexionen nicht auszuschließen, dass durch die Planung ein Konflikt erzeugt oder ein bereits bestehender Konflikt weiter verschärft werden könnte.
Die Poller BürgerInnen regen an, den Sachverhalt zu untersuchen und zu prüfen, ob und welche Maßnahmen zum Schutz gegen überhöhte Schienenverkehrslärmeinwirkungen nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit getroffen werden können. Dabei kommen vorzugsweise emissionsseitige Lärmschutzmaßnahmen (z.B. absorbierende Lärmschutzwände seitlich des Schienenverkehrsweges) in Betracht und ggf. ergänzend oder alternativ immissionsseitige Maßnahmen (z.B. Schallschutzfenster an Gebäuden in Verbindung mit fensterunabhängigen Lüftungsanlagen).
3 Gewerbelärm
Die Untersuchungen zum Gewerbelärm sind nach Ansicht der Poller BürgerInnen unvollständig. Aufgrund der Nähe des Plangebietes zur Wohnnachbarschaft ist eine Ermittlung und Beurteilung der anlagenbedingten Verkehrsgeräusche auf öffentlichen Straßen gem. Ziffer 7.4 TA Lärm erforderlich. Diese Betrachtung fehlt in der schalltechnischen Untersuchung.
Da die Planung Deutzer Hafen von etwa 7.000 Arbeitskräften ausgeht, wird unmittelbar erkennbar, dass hierdurch entsprechender Gewerbelärm erzeugt wird und eine Betrachtung der anlagenbedingten Verkehrsgeräusche auf öffentlichen Straßen nicht entbehrlich ist. Vielmehr ist eine ausführliche Berechnung und Beurteilung vorzunehmen.
Die Poller BürgerInnen regen an, die Gewerbelärmuntersuchung zu vervollständigen und entsprechend Ziffer 7.4 TA Lärm zu prüfen, wie hoch die anlagenbedingten Verkehrsgeräusche auf öffentlichen Straßen sind und durch welche Maßnahmen sie auf ein Mindestmaß reduziert werden können.
C) Zukunftsfähigkeit des Kölner Verkehrskonzepts
Dem aktuellen Entwurf des Bebauungsplans fehlt es an einem weitsichtigen stadtteilübergreifenden, nachhaltigen Verkehrskonzept. Mit der aktuell ungünstigen Planung der Überbauung des Plangebietes werden Verhinderungstatsachen geschaffen, die bereits bekannte und vielversprechende Verkehrsoptionen in der Zukunft ausschließen.
Unter anderem ist mit dem aktuellen Bebauungsplan ein rheinquerender ÖPNV kaum mehr möglich, da die benötigten Freiräume um wenige Meter zu eng bebaut werden. Auch eine künftige Überlegung zur Nutzung der „HGK-Trasse“ für Bahnverkehr ist mit dem aktuellen Bebauungsplan nicht mehr möglich, da die benötigten Radien auf der Strecke „Am Schnellert“ durch geplante Bauobjekte um wenige Meter verhindert werden.
Die Poller BürgerInnen regen an, das Verkehrskonzept weiter zu fassen und im Plangebiet Optionen offen zu lassen, die in den kommenden Jahrzehnten weiterhelfen werden, alle Möglichkeiten von moderner Mobilität zu nutzen. Diese Forderung steht nicht dem Interesse entgegen, das Plangebiet optimal und profitabel zu überbauen. Das Plangebiet sollte vorausschauend so entwickelt werden, dass die Zukunftsfähigkeit des Kölner Verkehrskonzepts nicht eingeschränkt wird.
D) Fazit
Die Poller BürgerInnen bekennen sich ausdrücklich ‚Pro Deutzer Hafen‘ und sind an einer konstruktiven Mitgestaltung interessiert.
Uns ist bewusst, dass der Vorhabenträger Moderne Stadt und die Stadt Köln die gesetzten Zeit- und Budgetvorgaben einhalten möchten. Gleichermaßen haben wir das Ziel, negative planbedingte Auswirkungen für Köln-Poll auf ein verträgliches Mindestmaß zu reduzieren und positive Synergieeffekte für den Deutzer Hafen und Poll zu fördern. Wir sind uns sicher, dass uns dies gemeinsam gelingen wird. Dabei setzen wir auf eine offene Kommunikation und ein Miteinander.
Wir würden uns freuen mit allen beteiligten Akteuren weiterhin in einem engen lösungsorientierten Dialog bleiben zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Albert Meinhardt Leitung / AK Verkehr Poll+
Im Rahmen einer digitalen Informationsveranstaltung informieren die Stadt Köln, moderne Stadt und das beauftragte Ingenieurbüro Rudolf Keller Verkehrsingenieure GmbH am Montag, 20. Juni 2022, 18 Uhr über das Verkehrsgutachten und geben Ausblick auf die weitere Planung. Bürger*innen haben die Möglichkeit, über ein Chattool Fragen an die Fachleute zu stellen oder Anregungen zu geben.
Update zum Deutzer Hafen, Bebauungspläne, Umspannwerk, Baustellen-Blog
Die Ratsgremien beraten demnächst über die Bebauungspläne zum Deutzer Hafen. Auch die Bezirksvertretung 7 (Porz) wird sich in ihrer Sitzung am Donnerstag, 09.06.22 um 17:00 Uhr im Porzer Bezirksrathaus damit befassen (TOP 10.2.9 und 10.2.10)
Ziel des Bebauungsplanverfahrens ist es, für das Gebiet zwischen der Drehbrücke im Norden, der Siegburger Straße im Osten, der Straße Am Schnellert im Süden und der Alfred-Schütte-Allee im Westen die Entwicklung eines gemischt genutzten urbanen Quartiers mit Wohnen und Gewerbe vorzubereiten. Die planungsrechtliche Umsetzung des Vorhabens erfolgt durch die Änderung des Flächennutzungsplans sowie die Aufstellung mehrerer Teil-Bebauungspläne.
Die Festsetzungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung der Baufelder erfolgt in weiteren Teil-Bebauungsplänen. Der erste Teil-Bebauungsplan wird schon jetzt für das erste Gebäude auf dem Gelände offengelegt. Es wird das Umspannwerk Ecke Am Schnellert/Siegburger Str. sein. Dafür hatte es einen Architektenwettbewerb gegeben.
Die Stadt Köln lädt ein, die Bebauungspläne im Stadthaus zu besichtigen. Sie sind dort vom 09.06.22-11.07.22 zu sehen. Eine Besichtigung ist aber nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Begründet wird das immer noch mit der Corona-Pandemie.
Ein „Baustellen-Blog“ informiert seit Dezember über die Baustellen auf dem Hafengelände. Eine erste „Bürger-Sprechstunde“ hatte am 24.05.2022 stattgefunden.
Bau der Lärmschutzmauern an der Güterstrecke wurde aufgeschoben
Aufschub von Lärmsanierungsmaßnahmen der DB AG im rechtsrheinischen Köln. Der Bau der Lärmschutzmauern um die Güterstrecke am Deutzer Hafen wurde aufgeschoben, weil der Bund die Geldmittel nicht rechtzeitig bereitgestellt hatte. Lärmschutz in Poll bleibt also ein großes Thema: Die geplante Hochhauskette am Deutzer Hafen wird den Verkehrslärm von der Eisenbahnstrecke nach Poll reflektieren und eine Abmilderung rückt in weite Ferne.
Erster Vorschlag zur Linienführung des 150er Bus durch Poll taucht auf
Am Donnerstag, dem 9. Juni 2022 um 17:00 Uhr berät die Bezirksvertretung 7 (Porz) über eine Mitteilung der Verwaltung über den möglichen künftigen Verlauf der Buslinie 150 durch Poll (TOP 9.1.3). Bei den Beratungen über die Verkehrsführung rund um die neuen Schulgebäude an der Siegburger Straße wurde bekannt, dass die KVB an der Bushaltestelle „Siegburger Straße“ (Ecke Im Forst) eine E-Ladestation für Busse plant. Bisher hält dort der 159er in Richtung Kalk/Herler Str. Die Verwaltung teilte mit, dass dort die künftige Endstation des 150ers sein soll. Das bedeutet, dass die Fahrgäste, die am Poller Damm zusteigen, die Salmstraße nicht erreichen können. Das Neubaugebiet am Poller Damm wäre nur mit der Linie 7 verbunden, wenn der 159er weiterhin den gleichen Linienweg befährt.
Hier zeigt sich wieder, dass das E-Bus-System mit den festgelegten Haltestellen gut geplant sein muss. Eine Endhaltestelle an der Stelle scheint nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.
Der 150er fährt zur Zeit noch von Mülheim über Deutz zum Kalker Odysseum. Es ist schon lange vorgesehen, ihn von Mülheim kommend ab Deutzer Bahnhof nach Süden zu führen (den „Ast“ Richtung Odysseum soll dann eine andere Linie bedienen). Der Bus soll dann von der Siegburger Straße abzweigen und das Hafenbecken des Deutzer Hafens überqueren. Er dient zur Erschließung des jenseits des Hafenbeckens gelegenen Teil des Deutzer Hafens. Für die Weiterführung nach Poll waren bisher noch keine weiteren Pläne bekannt.
Der 150er Bus bedeutet für Poll, dass endlich der Deutzer Bahnhof besser erreicht wird (Umsteigen ist auch von der Linie 7 an der Deutzer Freiheit möglich, Haltestelle ist nahe an der S-Bahn) und dass im Rechtsrheinischen eine direkte Nord-Süd-Verbindung von Mülheim nach Poll entsteht.
Erste Poller Quartiersgarage soll an der Laurenz-Kiesgen-Str. entstehen
Am Donnerstag, dem 9. Juni 2022 um 17:00 Uhr berät die Bezirksvertretung 7 (Porz) über einen Vorschlag, an der Laurenz-Kiesgen-Straße eine Quartiersgarage zu errichten, um dadurch wegfallende Parkplätze zu kompensieren (TOP 8.8).
Vorschlag in der Bezirksvertretung über Anbindung ALDI per 159er
Am Donnerstag, dem 9. Juni 2022 um 17:00 Uhr berät die Bezirksvertretung 7 (Porz) über einen Vorschlag, die KVB-Buslinie 159 an den ALDI am Poller Kirchweg anzubinden (TOP 8.6). Der Bus hat bisher an der neuen E-Ladestation am Schüttewerk seine Endstation. Eine Verlängerung zum ALDI ist daher schwer vorstellbar. Hier zeigt sich, dass das E-Ladesystem die Buslinien auf eine Endstation festlegt und es künftig schwierig wird, auf neue Bedarfe flexibel einzugehen. Möglicherweise kann bei einer Führung des 159ers über die Siegburger Straße und Am Schnellert zum Poller Kirchweg die Endstation am Schüttewerk beibehalten werden. Siehe auch unsere Vorschläge VO-07 und VO-08 zum 159er.
Bezirksvertretung berät über Verlängerung der Linie 7
Am Donnerstag, dem 9. Juni 2022 um 17:00 Uhr berät die Bezirksvertretung 7 (Porz) über die Verlängerung der Linie 7 nach Porz-Langel und die Verknüpfung mit der künftigen Linie 17 nach Niederkassel (TOP 7.6). Die Linie 17 wird über eine neue Rheinbrücke (nur für KVB, Rad- und Fußverkehr, sogenannte „Umweltbrücke“) von Sürth aus Richtung Niederkassel geführt. In Langel-Süd können Fahrgäste aus der Linie 7 dann Richtung Niederkassel umsteigen. Die Vorstudien ergaben ein gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis, deshalb soll der Rat die Verwaltung jetzt beauftragen, die Planungen fortzusetzen.
Freiwillige Öffentlichkeitsbeteiligung: Zunächst ist eine kontinuierliche Information der Öffentlichkeit über eine Projekthomepage vorgesehen (dafür wurde die Domain www.linie17.de gesichert). Weitere Formate werden im weiteren Verlauf zwischen den Projektbeteiligten abgestimmt.
Spaziergang zur Buschwindröschenblüte durch das Gremberger Wäldchen mit Informationsaustausch zum geplanten Ausbau der A4
Treffpunkt: Köln-Poll, KVB-Haltestelle „Baumschulenweg“ der Linie 7
Sonntag, 20. März 2022 um 12:00 Uhr.
Von dort aus gibt es eine kurze (2 km) und eine lange (10 km) Wanderroute.
Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Zwischen dem Kreuz Gremberg und Kreuz Süd in Köln soll die Autobahn A4 von 6 auf 8 Spuren erweitert werden. Das wird auch Auswirkungen auf den rechtsrheinischen Grüngürtel, vor allem auf das Gremberger Wäldchen haben. Durch den Ausbau der A4 geht ein Teil des Gremberger Wäldchens verloren, da die Arbeiten an mindestens einer weiteren Fahrbahnspur sowie die dazu notwendigen Aufschüttungen nicht ohne Beschädigung des direkt angrenzenden Waldstückes vonstatten gehen können.
Unter dem Motto: „Deutzer Hafen – gute Räume für die Öffentlichkeit“ findet am Dienstag, dem 7. September 2021 ab 15:00 Uhr eine Informationsveranstaltung der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit moderne stadt statt.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Erkundungstour rund um den Hafen. Ausgangspunkt ist der Platz vor der Essigfabrik, Siegburger Straße 110, 50679 Köln (in Höhe der Stadtbahn-Haltestelle „Poller Kirchweg“). Im Hafen wird es fünf Stationen auf der Besichtigungstour geben. Die Stationen sind durch einen Pendelbus miteinander verbunden.
Erkundungstour Deutzer Hafen 15 Uhr – 18:30 Uhr ohne Anmeldung
STARTPUNKT – Kulturplatz an der Essigfabrik:
Siegburger Straße 110, 50679 Köln
STATION 1 – Kulturplatz an der Essigfabrik:
Den Deutzer Hafen erschließen
STATION 2 – Marktplatz:
Einkaufen im Stadtteil
STATION 3 – Hafenplatz:
Wasser und Promenaden erleben
STATION 4 – Kranpark:
Industrielles Erbe und Parks
STATION 5 – Hafenpark:
In Bewegung bleiben
Abendveranstaltung
außerdem gibt es noch eine Abendveranstaltung, auf der nur mit Einladung (Losverfahren) und Beachtung der 3G-Corona-Regeln Zutritt besteht.
ABENDVERANSTALTUNG – Holzhalle:
Informationsveranstaltung um 19:00 Uhr
Wir hoffen, daß die Corona-Situation die Veranstaltung zulassen wird und freuen uns auf interessante Einblicke in bisher nicht zugängliche Areale des Deutzer Hafens.
Hinweis: Fehlede Informationen folgen, sobald das Orga.Team der Nachbarschaft dazu kommt. Tipp: Verkehr Poll+ ist ein offener Arbeitskreis der Poller Nachbarschaft. DH: Sie haben das Recht dabei zu sein. (auch online)